Schlossgespenst in Erolzheim

Am Ostermontag, 1. April 2024 fand die gelungene Premiere der Theatergruppe Erolzheim statt. Die Theaterjugend spielte „Das Gespenst von Canterville“ in einer Bearbeitung von Paul Menkhoff nach Motiven von Oscar Wildes berühmter Erzählung. Regie führten Ute Bodenmüller und Birgit Ehrentreich.

Zentraler Bestandteil der Geschichte ist ein uraltes Gedicht:
„Sollte es einem jungen Mädchen gelingen und ein böses Herz zur Reue zwingen, sollte es Tränen weinen über Sir Canterville, dann wird’s im ganzen Schlosse still. Dann kehrt Ruhe ein in jedem Raum und Blüten trägt der Mandelbaum.“

Über vierhundert Jahre ist es her, dass der englische Lord Canterville seine Frau ermordete und deshalb zur Strafe verhungern musste. Seit dieser Zeit ist er dazu verdammt, als spukender Geist Sir Simon (gespenstisch authentisch: Monique Wöhr) sein Schloss unsicher zu machen. Es gibt nur einen Weg, dieses Elend zu beenden, aber der scheint angesichts der Veränderungen auf dem Schloss immer schwieriger zu werden. Der aktuelle Lord Canterville (herrlich steif: David Schädler) hält es angesichts der durch die gruseligen Vorfälle verursachten Schlaflosigkeit seiner Frau für nötig, die alten Gemäuer samt Inventar an den reichen amerikanischen Gesandten Hiram Otis (überzeugend abgeklärt: Luis Gärtner) zu verkaufen. Mit dem Kauf des Schlosses erfüllt Otis den Lebenstraum seiner Frau Lucretia (wunderbar emotional: Lena Seidel). Teil des Inventars sind die treue Haushälterin Mary (spürbar mitfühlend: Elinor Schmoll) und der Poltergeist Sir Simon. Als pragmatischer Amerikaner glaubt der neue Schlossherr natürlich nicht an die Existenz von Geistern. Auch seine respektlosen Zwillinge Amy und Lucy (erfrischend frech: Jenny Stöckle und Lara Schädler) drehen den Spieß um: Statt sich von dem Gespenst erschrecken zu lassen, wird es von ihnen gejagt und Sir Simon versteht die Welt nicht mehr. Nur die älteste Tochter Virginia (mitreißend gespielt von Carina Seidel) zeigt Verständnis für ihn. Ob sie wohl dem Gespenst helfen wird? Die Zuschauer litten begeistert mit Sir Simon mit und bedankten sich mit langanhaltendem Applaus für eine rundum gelungene Theatervorstellung.

Die Zuschauer litten begeistert mit Sir Simon mit und bedankten sich mit langanhaltendem Applaus für eine rundum gelungene Theatervorstellung. Weitere Vorführungen in der Mehrzweckhalle Erolzheim am Freitag, 5. April 2024 um 17 Uhr (mit Bewirtung) und Samstagnachmittag, 6. April 2024 um 15.30 Uhr (mit Kaffee und Kuchen). Einlass ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Tickets gibt es im Rathaus Erolzheim bis Freitag, 5.4.2024 um 11.30 Uhr zum Preis von € 9 (Kinder bis 12 Jahren € 6) sowie an der Abendkasse (€ 10/7). Telefonische Kartenreservierungen im Rathaus (Tel. 07354-93180) mit rechtzeitiger Überweisung sind möglich.